"Fauste!" Figurentheater von Thomas Glasmeyer im WIG
Die Fachschaft Deutsch des Wirsberg-Gymnasiums freute sich den Puppenspieler Thomas Glasmeyer bereits zum dritten Mal in unserem Musiksaal mit seinem neuen Puppenspiel „Fauste!“ begrüßen zu können. Vormittags begeisterte er die Oberstufenschüler und abends alle interessierten Gäste mit seinem poetischen Spiel des Faust-Stoffes in Verbindung mit einer freien Textversion von Goethes „Faust I und II“, bearbeitet durch den Regisseur Martin Menner.
„Wohl mögen meine Reime sich in Teilen etwas beißen, doch ihr, ihr werdet mir dies sicherlich verzeih’n / denn ganz am End’ – da bin ich gewiss – wird’s heißen: Dies Puppenspiel von Heinrich Fausten – klein und fein!“ Mit diesen treffenden Worten begrüßte der Puppenspieler sein Publikum zu Beginn der Vorstellung, die gerade auch durch die kunstvoll von Herrn Glasmeyer selbst gestalteten Puppen, sein gekonntes Spiel und die Musik von Wolfgang Salomon zu einer vergnüglichen und anregenden Reise durch die Literatur wurde.
StDin Karen Flöter
Von Tieren, die sich in Menschen verwandeln und warum es dazu Langeweile braucht
Am 5. April besuchte die Klasse 6b in der Stadtbücherei eine Lesung der Schriftstellerin Sylvia Englert. Diese schrieb unter dem Namen „Katja Brandis“ schon viele Jugendromane. Aber auch heute ist sie noch aktiv: Derzeit, verriet sie uns, arbeite sie an dem vierten Band der Bestsellerserie „Woodwalker“, aus deren ersten Band sie uns vorlas. Im ersten Teil „Carags Verwandlung“ geht es um Tiere, die sich in Menschen verwandeln können. Der Woodwalker, der die Hauptperson spielt, ist Carag, der eigentlich die Seele eines Puma besitzt. Frau Englert verriet uns, dass sie selbst gerne die Fähigkeit besäße, sich in ein Raubtier zu verwandeln. Als Carag ungefähr vierzehn Jahre alt ist, kommt er auf eine Schule für Woodwalker. Dort erlebt er viele Abenteuer, gerät aber auch mehrmals in Gefahr. Immer wieder gibt es Streit mit der Wolfsbande, denn wie auch im echten Leben sind Pumas und Wölfe verfeindet. Vor allem mit dem Wolfsmädchen Tikaani versteht sich Carag überhaupt nicht. Doch im zweiten Teil gibt es eine überraschende Wendung…
Genauso wie Tikaani ist Holly einer der Lieblingscharaktere von Frau Brandis. Holly, eine Freundin von Carag, kann sich in ein Rothörnchen verwandeln. Ihre freche und zugleich fröhliche Art bildet ein Gegengewicht zu der oft dramatischen Handlung.
Schon während der Lesung beantwortete die Autorin ausführlich alle unsere Fragen, und erklärte zum Beispiel, wie sie zum Schreiben gekommen sei. Sie erzählte, dass sie ursprünglich Astronautin werden wollte. Als sie elf Jahre gewesen sei, habe sie sich in den Ferien einmal sehr gelangweilt. Daraufhin habe sie begonnen, sich selber Geschichten auszudenken, die sie vorerst auf lose Blätter geschrieben habe. Insgesamt schrieb Sylvia Englert bis jetzt etwa 50 Bücher. Zur Recherche und Inspiration unternahm sie schon viele Reisen und beobachtete wilde Tiere in freier Wildbahn. Auf die Frage, wie lange sie an einem Buch schreibe und ob ihr nicht irgendwann die Ideen ausgehen würden, antwortete sie: „Meist schreibe ich drei Monate an einem Buch. Und nein, die Ideen gehen mir nicht aus. Je mehr ich schreibe, umso mehr Ideen bekomme ich. Das ist wie bei einem Muskel - man trainiert ihn, und er wird stärker. “ Abschließend verriet sie uns, dass der dritte Band der Woodwalker-Reihe Juni oder Juli erscheinen werde. Ohne Autogramm ist natürlich keiner von uns nachhause zurückgekehrt!
Herzlichen Dank an Frau Dehner, die uns diesen spannenden Vortrag ermöglicht hat!
Hanna Webert, Klasse 6b
Jakob Wassermanns „Junker Ernst“ als Puppenspiel am WIG
Im Anschluss an die Würzburger Aktionswoche „Würzburg liest ein Buch“ gab der Puppenspieler Thomas Glasmeyer am Montag, den 9. Mai 2016 für die 6a und alle 7. Klassen mit Anbindung an den Geschichtsunterricht sowie am Abend des folgenden Tages für alle Interessierten jeweils eine Sondervorstellung an unserer Schule. Mit selbstgebauten Puppen verzauberte er sein Publikum mit einer von Thomas Lazarus von der Theaterwerkstatt gefertigten Fassung der Erzählung von Jakob Wassermann „Der Aufruhr um den Junker Ernst“ aus dem Jahr 1926.
Jakob Wassermann, ein in den 20er Jahren vielgelesener Autor jüdischer Herkunft aus Fürth, lässt die Handlung um den Junker Ernst, den Neffen des Würzburger Bischofs Philipp Adolf von Ehrenberg, während dessen Amtszeit in der Hochzeit der Hexenverfolgungen im Würzburg des 17. Jahrhunderts spielen. Der fantasiebegabte Junge mit Vorliebe zum Geschichtenerzählen gerät in das Visier der Inquisition, verkörpert durch den ideologisch verbohrten Pater Gropp, und kann nur durch den Aufruhr der Würzburger Kinder und die Hilfe Friedrich Spees gerettet werden. Die Erzählung mit freien regionalgeschichtlichen Bezügen und märchenhaften Elementen kann so als poetisches Postulat für mehr Menschlichkeit und Gedankenfreiheit verstanden werden.
OStRin Karen Flöter
Leonhard Frank - Projekt
Im Stadttheater und Literaturexpress unterwegs
Die Aktion „Würzburg liest ein Buch“ – Leonhard Frank: Die Jünger Jesu, ging für unsere Schülerinnen und Schüler aus der 9c mit zwei Highlights in die letzte Runde.