Was lernt man im Altgriechisch-Unterricht?

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Wir lernen die griechische Sprache, wie man sie im antiken Athen im 5. und 4. Jahrhundert vor Christus gesprochen oder besser geschrieben hat.

Im G8 ist es unser Ziel, am Beginn der 10. Klasse einen einfachen griechischen Originaltext mit einem Kommentar und einem Wörterbuch übersetzen zu können. Da dieses Ziel sich mit dem des Lateinunterrichts vergleichen lässt, ähnelt in der Regel auch der Unterricht in vielem dem Lateinunterricht.

Im neuen G9 verschieben sich diese Angaben dahingehend, dass die Phase des Spracherwerbs bis zur Halbjahresgrenze in der 10. Jahrgangsstufe ausgedehnt wird. Danach wird mit einfacher Originallektüre begonnen.

"Nebenbei" lernen wir natürlich sehr viel über die Kultur der alten Griechen.

Spezielle Themen sind:

Philosophie: Die meisten Fragestellungen, um die moderne Philosophen immer noch ringen, sind bereits von griechischen Philosophen wie Sokrates, Platon, Aristoteles und anderen gestellt worden. Was ist gut? Gibt es eine objektive Wahrheit oder ist alles relativ? Haben manche Menschen von Natur aus mehr Rechte als andere? Vielfach klingen deren Antworten auch bereits unglaublich modern.

Kunst und Architektur: Die sichtbarsten Hinterlassenschaften der griechischen Kultur sind Tempel und archäologische Zeugnisse wie Vasen und Skulpturen. Wir versuchen ein Gespür für deren Ästhetik zu entwickeln, lernen diese Kunstwerke zeitlich und stilistisch einzuordnen und setzen uns mit ihrer Bedeutung für die abendländische Kunstentwicklung auseinander.

Dichtung und Literatur: Fast alle heutigen literarischen Formen und Gattungen wurden von den Griechen erfunden. Beispiele für die meisten Gattungen - Epos, Drama, lyrische Formen, philosophischer Dialog - lernen wir im Unterricht kennen. Epos: Wer kennt nicht die homerischen Helden Achilleus oder Odysseus? In der Tragödie begegnet uns Antigone: Woran soll sie sich orientieren – am Gesetz eines Tyrannen, an ihrer Familie oder an den Göttern? In der Lyrik begegnen wir z.B. der Dichterin Sappho, die Liebeslieder verfasst hat, die unter die Haut gehen. Und Platons philosophische Dialoge lassen lebendig nachempfinden, wie Sokrates in bester Absicht seinen Zeitgenossen dennoch auf die Nerven gehen konnte – schließlich wollten die am liebsten ihre Ruhe haben. (Kommt uns das bekannt vor?)

Mythologie: Die griechische Mythologie ist die wahrscheinlich meist benutzte Themen-Fundgrube in der europäischen Literatur. Und auch für die bildende Kunst bieten die antiken Götter- und Heldensagen einen unerschöpflichen Fundus: Zeus, Apollon, Athene, Agamemnon, Herakles… Viele dieser Mythen begegnen uns im Unterricht.

Geschichte: Was ist Hellenismus? Wer war Alexander der Große? Wie wäre die abendländische Geistesgeschichte verlaufen, wenn die Griechen bei Salamis die persische Flotte nicht geschlagen hätten? Warum wurde das Neue Testament auf Griechisch geschrieben und nicht auf Aramäisch? Diese und viele andere Fragen beantworten wir im Griechischunterricht. Und übrigens: Unsere heutige Staatsform haben genau diese Griechen erfunden, die die persische Flotte besiegt haben: die Demokratie - auch eine wichtige Errungenschaft.

Neugriechisch: Auch wenn uns die begrenzte Stundenzahl nur wenig Spielraum lässt, werden wir uns auch einige Basiskenntnisse im Neugriechischen aneignen. Eine solide Kenntnis des Altgriechischen hilft dabei durchaus.

 

Was genau in welcher Klassenstufe auf dem Programm steht, kann man dem Lehrplan entnehmen:

1. Für das noch bestehende G8:

a) Die allgemeinen Ziele des Griechischunterrichts nach dem Bayerischen Lehrplan für Gymnasien ( das so genannte „Fachprofil“)

 b) Die genauen Unterrichtsinhalte nach Jahrgangsstufen geordnet.

2. Für das neue G9 (der Lehrplan Plus):

a) Das Fachprofil Griechisch

b) Die einzelnen Jahrgangsstufen  

 

 

 

 



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