Unser Selbstverständnis
Das Wirsberg-Gymnasium Würzburg verdankt seine Gründung einem Fürstbischof. In Zeiten der religiösen Unsicherheit und Neuorientierung wurde vor über 450 Jahren diese Anstalt ins Leben gerufen – vor allem um junge Männer zu glaubensfesten und tüchtigen Klerikern heranbilden zu können.
Die Adressaten des Wirsberg-Gymnasiums sind mittlerweile – natürlich – andere; auch die Träger- und Lehrerschaft hat sich inzwischen gewandelt. Der geschichtliche Hintergrund des Wirsberg-Gymnasiums mag dennoch auch heute für den Geist der Schule in aktualisierter und veränderter Form wirksam sein:
Das religiöse Leben gehört zum Wirsberg-Gymnasium einfach und selbstverständlich dazu. Wichtige Anlässe des Jahreskreises und des Schulablaufes werden durch gemeinsame, ökumenisch gestaltete Gottesdienste markiert, reflektiert und gefeiert: Schulanfang, Weihnachten, Beginn der Fastenzeit (zusammenfallend mit dem Halbjahr), Ostern und Schuljahresende. In die Vorbereitung und Durchführung werden die Schülerinnen und Schüler stets eingebunden, so dass die in der nahe gelegenen Reuererkirche stattfindenden und überaus gut besuchten Gottesdienste vielfältig, aktuell und lebendig bleiben.
Immer wieder gibt es auch die Gelegenheit zu besonderen Impulsen. Die Advents- und Fastenzeit wird durch Impulse in Wort und Musik begleitet.
Eine Spezialität des religiösen Lebens am Wirsberg-Gymnasium ist die Möglichkeit der spirituellen Erfahrung beim Pilgern. In den Allerheiligen-Ferien macht sich seit Jahren eine beachtlich wachsende Gruppe auf den Weg und erlebt das Wagnis einer religiös motivierten Wanderschaft – mit wertvollen persönlichen und gemeinschaftlichen Bereicherungen. Das Angebot an „Einkehrtagen“ wird seit einiger Zeit um eine Fahrt der Oberstufenschüler nach Taizé erweitert.
Vieles von dem, was am Wirsberg-Gymnasium mit großem Engagement der Schüler und Lehrer und hohem Interesse der Öffentlichkeit im künstlerischen Bereich verwirklicht wird, ist auch im religiösen Kontext zu verstehen und wird ganz bewusst darin eingebettet. So gab es zur viel beachteten Aufführung von Händels „Messias“ eine Einführungsveranstaltung, die auch den theologischen Gehalt des Librettos beleuchtete. Eine Messe von Wolfgang Amadé Mozart wurde während der Kiliani-Oktav in einem Pontifikalgottesdienst musiziert. Solche Vernetzungen werden durch die Kooperation mit der Dommusik zusätzlich verstärkt und gefördert. Immer wieder sind - dank der Förderung des Dompfarrers - die großartigen Schauspielproduktionen des Wirsberg-Gymnasiums auch prominent in die Nacht der Offenen Kirchen eingebettet: Passion im Dom, Troerinnen in Stift Haug...
Auch andere Projekte, die unmittelbar von der Fachschaft Religion ausgehen, prägen unser Schulleben maßgeblich. So wird beispielsweise das soziale Engagement unserer Schüler mit jährlichen Adventsaktionen wie Tombola und Plätzchenverkauf zugunsten der Andheri-Hilfe gefördert.
Insgesamt ist es uns wichtig, den internen Religionsunterricht in gelingender Weise mit der Außenwelt zu verbinden. Immer wieder bieten wir Unterrichtsgänge an (z. B. zu Kirchen der Stadt, zu Moscheen und Synagogen, Museen, dem „Weltladen“ usw.) oder laden externe Experten in den Unterricht ein, die zu bestimmten Themen aus ihrer Erfahrung oder ihrem Beruf berichten können.
Durch die selbstverständliche regelmäßige Teilnahme an Fortbildungen halten sich die Fachkollegen wissenschaftlich und pädagogisch aktuell. Eine Bereicherung für den vielfältigen Unterricht stellen sicher auch die Referendare des Seminars dar, die immer wieder neue Ideen einbringen und gegenwärtige Strömungen von ihrer Universitätsausbildung verwirklichen.
Generell bringt sich der Religionsunterricht – ohne indoktrinieren zu wollen – in besonderer Weise in die so wichtige Wertevermittlung an unserem Gymnasium ein. Die behandelten Themen wie auch die Art der Behandlung der Themen laden hierzu in geeigneter Form dazu ein.
Die Fachschaft begreift sich als eine ökumenische Fachschaft, die vertrauensvoll und kreativ miteinander und über die Fachgrenzen hinaus arbeitet. Diese Offenheit gilt selbstverständlich auch den Schülern gegenüber – mit ihrem je unterschiedlichen Hintergrund und ihren je individuellen Vorstellungen und Bedürfnissen, die immer ernst genommen werden.
CB