Fritzi war dabei – eine „Wendewundergeschichte“ zum Mauerfall vor 30 Jahren am WIG
„Ein Land ohne Mauer – da ist keiner sauer!“ Diesen Spruch malt Fritzi auf ein Plakat, das ihre Mutter zur Leipziger Montagsdemonstration mitnehmen soll. Fritzi ist die neunjährige Protagonistin des Kinderbuches „Fritzi war dabei“ von Hanna Schott. Zum 30-jährigen Jubiläum des Mauerfalls hat die Autorin im Auftrag des Klett-Verlages viele authentische Erlebnisberichte von 1989 Zehnjährigen aus Leipzig zu der spannenden Erzählung verwoben, die sie im Wirsberg-Gymnasium vor dem interessierten Publikum der fünften Klassen präsentierte. Vieles ist den heute Zehnjährigen dabei unbekannt und wird von Frau Schott mit viel Sachverstand und Humor erklärt. Warum ist es zu gefährlich für Kinder an einer Demonstration teilzunehmen? Warum hat die DDR überhaupt eine Mauer bauen lassen? Wie die Heldin der Geschichte wollen die Schülerinnen und Schüler wissen, warum so viele Schulfreunde von Fritzi plötzlich nach Ungarn verschwunden sind.
Hanna Schott ist eine spannende Geschichte aus Kinderperspektive rund um die historischen Ereignisse der friedlichen Revolution von 1989 gelungen, die zum Jahrestag im November als Animationsfilm „Eine Wendewundergeschichte“ auch in Würzburg in die Kinos kam. Der Film, eine europäische Produktion der „Ost“ und „West“-Regisseure Ralf Kukula und Matthias Bruhn mit Partnern in Deutschland, Belgien, der Schweiz und Tschechien, erweitert die historische Dimension um die Themen Grenzflucht und Gefängnis und ist der erste Kinderfilm, der sich mit dem Thema der Wende auseinandersetzt. Sowohl das Kinderbuch als auch der Film machen die jungen Leser und Zuschauer neugierig auf ein entscheidendes Kapitel deutsch-deutscher Geschichte. Wer die Ereignisse 1989 selbst mitverfolgen konnte, fühlt sich zurückversetzt in die Zeit, in der die Teilung Deutschlands und Europas wie durch ein Wunder friedlich zu Ende ging. Die junge Fritzi steht für die vielen Menschen, die den Mut hatten für die Freiheit zu kämpfen und damit Grenzen überwunden haben. Wir danken dem Förderverein des Wirsberg Gymnasiums, dass er durch eine großzügige finanzielle Unterstützung dazu beigetragen hat, dass diese Veranstaltung an unserer Schule möglich gemacht werden konnte.
StDin Karen Flöter